Mahnwache 2010

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Das Grauen des 9. November 1938 und die Folgen

Bis zuletzt wollten sie an ihre Entrechtung nicht glauben: die Familien Imdorf aus Mausbach und Gressenich fühlten sich als Nachbarn, Freunde, Handwerker und kleine Geschäftsleute so sehr ihrem Dorf verbunden, dass sie meinten, der vergiftete Kelch würde an ihnen vorübergehen. Im Sommer 1942 wurden sie als letzte Stolberger Juden verhaftet, nach Polen deportiert und ermordet.

Dabei wurden die Juden ja schon lange – spätestens seit 1933 – drangsaliert, 1938 wurden Kaufleute zur Aufgabe ihrer Geschäfte gezwungen, schon länger saßen – vor allem politische oder kritische - Juden zu tausenden in KZs. Schon lange wurden politische nichtjüdische Gegner - Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter - bedroht, inhaftiert.

Erst der brutale Akt der Synagogenzerstörungen, die Geschäftsplünderungen und Verhaftungen machte den meisten der noch gebliebenen Stolberger Juden klar, dass auch ein Umzug nach Aachen sie nur vorübergehend retten würde…

Das Stolberger Bündnis gegen Radikalismus erinnerte wie in jedem Jahr an die Gräuel der Reichspogromnacht und veranstaltete am 9. November um 19 Uhr im Steinweg eine Mahnwache. Vor dem Haus Nummer 78, dem ehemaligen Gebetshaus der jüdischen Gemeinde in Stolberg, gedachten wir der Menschen, die von Nazi-Schergen ermordet worden sind.

Gleichzeitig richteten wir einen Appell an alle friedfertigen Bürger, mit dafür zu sorgen, dass sich derartige Akte der Unmenschlichkeit niemals mehr wiederholen.

Jeder war eingeladen, eine Kerze für die Opfer der Nazi-Diktatur zu entzünden.

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